Montag, 29. Oktober 2012

Gästebuch


Sonntag, 28. Oktober 2012

Mein Amazonen-Alphabet:
E wie elastisch

Wir Amazonen haben kurze Beine, sehr kurze Beine. Missgünstige Menschen nennen sie Stampfer oder lachen über uns, da wir angeblich „Hosen“ anhätten – im Gegensatz zu Hühnern zum Beispiel, denn tragen nur „Höschen“: Die Federn enden am Hintern, die Beine sind nackt.

Bei uns hingegen endet der Federnsaum erst am Knöchel. Das haben wir mit Adlern gemein. Aber damit ist es auch schon vorbei mit der Sachverwandtschaft. Adler mögen ja gefährlich aussehen und dekorativ für Münzen Modell stehen, sie können auch prima Mäuse und Kaninchen aus der Luft jagen, doch so elastisch im Fußgelenk wippen oder gar die Füße als Werkzeug benutzen wie wir, das können sie nicht.

Unsere Füße sind außerordentlich praktisch. Sie erleichtern den Alltag ungemein. Zum Beispiel kann man mit den Krallen Brot festhalten zum bequemen Abbeißen. So krümelt es weniger und wir können futtern, wo wir wollen:


Die starken Gelenke befähigen ebenfalls zu hochalpinen Balanceakten. Abgrund? Pah, nicht für uns:


Mit Seil geht das natürlich auch. Hier eine simple Übung:


Weiter oben, wo es windet und schaukelt, kommen die Meister zum Zug:


Von der Seite sieht es so aus. Man beachte meine Krallen in eleganter Schulterhöhe. Beim Kinderturnen damals hab ich eine Eins dafür gekriegt:


Fürs Modellhängen kopfüber benötigt man Schwindelfreiheit und wiederum Kraft in den Gelenken, sonst wabbelt man wie ein Wackelpudding die Kordel hinab:


Aber kopfüber ist nicht nur schön anzuschauen, sondern auch sehr praktisch. Man kann sich auf diese Weise Dingen nähern, die einem von der andern Seite gar nicht oder nur schwer zugänglich sind:


Das Gleiche gilt natürlich für die Normallage. Hier sieht man mich beim unbeeindruckten Betrachten der gegenüberliegenden Häuserseite, obwohl gerade eben die Schaukel, auf der ich gesessen hatte, in die Tiefe gekracht war. Eine Amazone hindert so was nicht an der Ausübung ihrer urspünglichen Ziele:


Bei Enge in Gemeinschaft einer aufsässigen Partnerin kann sich die Fähigkeit zur Platzersparnis sogar als blessurmeidend erweisen:


Auch unterwegs (wie beispielsweise hier im Wartezimmer beim Tierarzt) lassen sind durch akrobatische Lageveränderungen neue Perspektiven eröffnen. Kann das etwa ein Goldhamster?


Kurzum: Wer mit vollem Gewicht UNTER einem Objekt schaukelt, ohne abzustürzen, und sich anschließend sogar, ohne Anlauf zu nehmen, wieder heraufschwingen kann, um auf selbigem zu sitzen, der hat wahrhaft durchtrainierte Beine:


Und mal ehrlich: Ballett macht einfach Spaß. Selbst ganzen Kerlen. Amazonenstampfern sei Dank:

 © Max: Papageiengeschichten

Rätsel 97

Guten Morgen. Habt ihr die Zeitumstellung gut überstanden? Bei mir ist heute eine Stunde übrig. Muss nachher mal gucken, wo die herkommt.

Aber nun zum Rätsel. Was suche ich diesmal?


Wer eine kleine Hilfe benötigt, dem sei gesagt, dass es irgendwie silbrig anmutet und nicht bei uns im Keller liegt.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Rätsel 96

Moin.

Heute mal was in stylishem Signalrot.


Mein Tipp: Es ist kein Gummibärchen, und es ist eigentlich ganz leicht, wenn man die Antwort weiß.

Sonntag, 14. Oktober 2012

Mein Amazonen-Alphabet:
D wie Diät

Eigentlich ist das mehr ein Mädchenthema, nicht? Pralinen futtern, Eiskaffee schlürfen und sich dann wundern, wenn das Speckröllchen über die Bikinihose schwappt.

Darf ich vorstellen?


Unser Hauspummelchen, die Mia. *kicher*

Hier noch mal zur Unterstreichung des Kontrastes eine Aufnahme mit mir zusammen (ich bin der schlanke Bravo-Boy links).


Jeder, der Amazonen hält, kann bestätigen: Wir sind verfressen, wir neigen zur Korpulenz. Ich bin da wohl eine Ausnahme, denn ich habe Idealfigur und keinerlei Leckerli, mit dem ich mich bestechen ließe. Beim Jahrescheck in der Tierärztlichen Hochschule fahre ich regelmäßig Bestnoten ein. Meine Lieblingstierärztin meinte mal über mich, als sie mein Röntgenbild hochhielt: „In dem ist noch viel Platz drin.“ Dass man mich dennoch als „Dicker“ beschimpft, ist also eine sachlich falsche Gemeinheit.

Dafür zieht der Putze regelmäßig wegen der Mia die Schamesröte in die Birne. Beim Tierarzt werden wir ja auch gewogen. Bei der Mia wird es jedes Mal mehr, was die Waage anzeigt, mal 10 Gramm, mal 30 Gramm – das läppert sich. Und jedes Mal die gleiche winselnde Rechtfertigung der Putze: „Ich kann mir das nicht erklären *heul*. Beide kriegen das gleiche Futter. Ich achte doch schon auf fettarme Kost.“ *heul, heul*

Nun ja, ein bisschen was muss man bei der Mia sicherlich abziehen. Wenn sie sich nicht gerade auf den Ast plotscht wie ein Michelin-Männchen nach dem Frikadellenwettfuttern, sondern ein wenig mehr Action zeigt beim Fototermin, sieht es nur noch halb so schlimm aus. Guckt mal hier:


Außerdem ist da noch dieser ganze Unterleibskram, diese Hormongeschichten, die die Mädchen so mit sich herumschleppen. Ihr wisst schon, Eivorbereitung, oder auch mal die Mauser, die jahreszeitlich bedingt aufs Gewicht schlagen kann. Das Ganze macht schnell mal ein bisschen moppelig um die Hüften.

Andererseits: Die Mia kann aber auch futtern! Sagenhaft ist das. Wenn man sie ließe, täte sie den ganzen Tag Kuchen fressen, dann Kekse, dann Brötchen, dann Kartoffeln, dann Nudeln und zum Schluss sogar noch den billigen Reis aus dem Kochbeutel. Kurzum: Kohlenhydrate, Kohlenhydrate, Kohlenhydrate.

In freier Natur fressen wir vornehmlich Bohnen. Jawohl, ihr habt richtig gelesen: Bohnen. Aber weil wir aus Lateinamerika stammen und die dort anderes Grünzeug stehen haben als wir hier, ist mit Bohnen was anderes gemeint, als wir damit verbinden. Also keine grünen Brechbohnen oder dicke weiße Bohnenkerne vom Samstagseintopf, sondern irgendwelche anderen Sämereien, die zwar botanisch zur Gruppe der Bohnen gehören, die wir hier aber aus Unkenntnis schlicht als „Körner“ bezeichnen würden.

Bei unserer täglichen Kost wird das irgendwie zu kopieren versucht. Wir beziehen unsere Körnermischung aus dem Internet. Wegen der Mia müssen wir uns allerdings mit einem Diätgemisch begnügen. Dort fehlen zum Beispiel die sonst üblichen Sonnenblumen- und Kürbiskerne. Sie sind zu fett. Stattdessen kriegen wir popelige Hanfsamen, Milo, Dari oder Mariendistelsamen. 

                                       unten mit Banane und Melone
Sieht aus wie Kanarienfutter, nicht?  Kann man aber fressen. Hungern braucht deswegen keiner. Man ist nur ein bisschen länger beansprucht, bis all die winzigen Fitzelkörnchen aufgeknackt sind. Falls jetzt jemand denken sollte, wir mit unsern großen Schnäbeln wären zu plump dazu – Ha! Wo denkt ihr hin? Wir sind feinmotorisch außerordentlich geschickt. Wir ziehen sogar locker die Stecknadeln unten aus der Gardine, während die Mutti auf dem Sofa sitzt und oben den Saum näht. So was erledigen wir perfekt und absolut geräuschlos.

So ganz ohne Leckerli ist es aber auch blöd. Leckerlis haben immerhin den Vorteil, dass man uns darin Medikamente unterjubeln kann. Schnell die Tablette zerstoßen und die Krümel in den Rand vom Joghurtbecher eingearbeitet – schon greift die Mia begeistert zu, ohne sich zu beschweren. Auch eine fiese Paste wurde schon mal in ein Stück Maccaroni gedrückt oder Globuli im Quark versteckt. Ich dagegen werde am Hals gepackt und krieg eine Spritze mit ekelig schmeckendem Zeug in den Schnabel gejagt. „Das haste nun davon“, sagt die Putze. „Tätest du auch ab und zu den Joghurt vom Löffel schlabbern, wäre das nicht nötig.“

Gut, am Wochenende kriegen wir noch ein Eckchen trocken Brot. Die Mia erbettelt es sich, bringt es dann auf den Küchenschrank und teilt es mit mir. Das lass ich mir gerade noch gefallen. Trocken Brot ist im Grunde ganz lecker, sofern man sich dafür nicht selbst krumm zu machen braucht.


Aber alles andere? Womöglich sogar noch Goudakäse oder mit schädlichem Salz und Zucker gewürzte Häppchen vom Mittagsmahl unserer hochstelzigen Zweibeiner? Es hat sein Gutes, wenn man sowieso nicht scharf darauf ist. So wird man erst gar nicht dick – und auch nicht krank.

© Max: Papageiengeschichten

Rätsel 95

Heute mal wieder was in coolem Schwarz - sogar mit ordentlich Staub dran. Es ist wirklich unglaublich, wie staubig Sachen sind, obwohl sie einem vollkommen sauber vorkommen. Erst in der Makroeinstellung sieht man die Bescherung.


Der Tipp lautet: Es ist nicht weiß, nicht lila, nicht orange und unbrauchbar beim Bersteigen.

Dienstag, 9. Oktober 2012

Mein Amazonen-Alphabet:
C wie Charisma

Hab ich!


Sonntag, 7. Oktober 2012

Mein Amazonen-Alphabet:
B wie Balz

Balz ist das Werben um einen Partner, damit er Küken mit einem macht. Idealerweise hat dieser Partner ein anderes Geschlecht als man selbst. Bei mir ist das der Fall. Bei der Mia auch.

Trotzdem gibt es beträchtliche Unterschiede in der Vorgehensweise. Die Mädchen legen sich flach hin. Die Brust berührt den Boden (oder den Ast). Der Schwanz wird leicht aufgefächert und der Hintern obszön in die Höhe gereckt. Dabei entweichen leichte Knarrlaute (aus dem Schnabel, mein ich). Das hört sich ein bisschen so an wie Verstopfung und der beharrliche Kampf, doch noch alles zu einem guten Ende zu bringen.

Ich ignoriere das. Mir ist das zu aufdringlich. Meistens warte ich, bis der Anfall vorüber ist und gucke dabei aus dem Fenster. Meine eigene Taktik gehört natürlich in eine ganz andere Gewichtsklasse.

Wenn ich loslege, fängt die Putze immer an zu lachen. Ich täte soooo süß aussehen, behauptet sie. Ich darf doch um Contenance bitten, ja? Das ist nicht süß, das ist männlich!

Erst mal stellen sich meine Stirnfederchen auf. Das sieht in etwa so aus wie auf den Bildern hier unten. Der Anlass beim Fotografieren war allerdings ein anderer. 


Dazu gebe ich regelmäßige Ch-Laute von mir, perfekt durch die Nase geatmet. Sollte die Putze mir jetzt ihre Wurstfinger hinhalten, schubber ich zärtlich meinen Schnabel daran. Wenn ich dann in Fahrt komme, richte ich mich kerzengerade auf. Der Schwanz umkränzt meinen Hintern als unwiderstehlich leuchtendes Halbrad. Mein Bauch wird zur Kugelplautze. Ich kriege Dampfatmung. Oft fühle ich mich obendrein zu Geschenken veranlasst.  Ich würge in nickenden Kopfbewegungen meine letzte Mahlzeit hoch (das ist nicht ekelig, das riecht lecker nach Banane). Den Körnermatsch pampe ich der Putze auf die Sofadecke: Da haste! Und nu mach was mit mir.

Lachen hab ich nicht gemeint.

Mann-o-Mann, jedes Jahr die gleiche Crux: durch die Wohnung gurken, einen Nistplatz suchen, die Mia beschützen, die Putze davonjagen, für Ordnung sorgen. Es heißt, wir seien dann unberechenbar, wir verstünden keinen Spaß, solange die Hormone uns voll im Griff hätten. Notfalls würden wir sogar angreifen. Hat die Mia schon gemacht. Sie ist der Putze nachgeflogen, als sie durchs Zimmer ging, um Wäsche von der Heizung zu nehmen, und hat ihr von hinten in den Kopf gehackt. Die Mia kann sehr humorlos sein, wenn sie sich einbildet, sie täte bald 'nen Haufen nackter Bälger großziehen und ich würde den Vater dazu geben.

Ha! Bin ich blöd? Ich bleib Single. So weit kommt das noch: Ich und salatgrüne Fratzen unterrichten, wie man Körner von der Schale befreit oder den Staubsauger niederkreischt. Und vorher dann noch dieser ganze Eierkram. Ich muss die Mutter füttern, solange sie auf dem Gelege hockt. Das ist so Tradition bei uns Amazonen. Nee, geht mir weg damit. Ich hab noch viel vor in meinem Leben. Kükengeschrei gehört nicht dazu.

Deshalb dürfen die folgenden Fotos auf keinen Fall falsch interpretiert werden. Zwar zeigen sie mich und die Mia – das ist wohl wahr –, aber nicht in echt. Die Aufnahmen stammen von einer Schulaufführung. Der Titel lautete: „Lola und der Geißenpeter in Las Vegas.“ In richtig würde ich mit der Mia nie so was machen. Ich bin doch kein Schwein.


© Max: Papageiengeschichten

Rätsel 94

Guten Morgen.

Wir sind heute wieder bei der Farbe Weiß. So weiß wie die Westen, die mir so gut stehen. Aber hier suche ich kein Textil, sondern was anderes.


Als Ratehilfe darf ich verraten, dass uns dieses Objekt nicht gehört. Wir haben es woanders aufgenommen.